Der Berg Karmel ist im Judentum und Christentum tief verwurzelt, aber ebenso für die Bahai Religion ist er von großer Bedeutung. Karmel leitet sich vom Hebräischen “Kerem El” ab, und das heißt übersetzt Weinberg des Herrn.
Wohl kaum ein Besucher Haifas, der nicht vom bekanntesten Wahrzeichen der Stadt beeindruckt ist. Mit seiner dominierenden goldenen Kuppel ist der Bahai-Schrein samt der umgebenen Gärten das ultimative Fotomotiv. Die Hängenden Gärten sind ein Ort der Ruhe mitten in der Industriestadt, und sind eine Top Lokalisation für Hochzeits- und Familienfotos.
Die Bahais sind eine unabhängige monotheistische Weltreligion, die Mitte des 19.Jahrhunderts ihren Ursprung hat.
Shogi Effendi, der Hüter der Bahai-Religion definierte es so: “Die Bahai-Religion vertritt die Einheit Gottes und seiner Propheten, sie steht für das Prinzip des vorurteilslosen Suchens nach Wahrheit, verwirft alle Arten von Aberglauben und Vorurteilen und dass es der Zweck der Religion sei, Freundschaft und Eintracht zu fördern. Sie verkündet in wesentlichen Fragen ihre Übereinstimmung mit der Wissenschaft und sieht die Religion als die einzige und höchste Kraft für die Befriedung und den geregelten Fortschritt der menschlichen Gesellschaft an. Sie vertritt uneingeschränkt den Grundsatz gleicher Rechte, Möglichkeiten und Privilegien für Männer und Frauen, besteht auf Erziehung als Pflicht, gleicht die Extreme von Reichtum und Armut aus, dringt auf die Schaffung einer internationalen Welthilfssprache und umreißt die Einrichtung, welche den Weltfrieden bringen und dauerhaft machen soll.”
Der Bab ist ein Prophet und Vorläufers der Bahai-Religion und wurde wegen Blasphemie 1850 in Schiraz (Persien) ermordet. Sein Nachfolger Baha’ullah (1817-1892) wird als der vorläufig letzte Bote Gottes angesehen, der der Menschheit erschien. Der Baha’ullah wurde aus dem Iran verbannt, ging ins Exil zuerst nach Bagdad, anschließend weiter nach Konstantinopel und wurde dann von den Ottomanen in deren Strafkolonie Akko inhaftiert. Dort starb er und ist begraben in Bahji, der Bahai Anlage nahe von Akko. Er schrieb die sogenannte „Tafel vom Karmel“, in der die Bedeutung dieses Berges für die Bahai-Anhänger erläutert wird.
Der Baha’ullah wies seinem Sohn Abdul-Baha eine Stelle auf dem Berg Karmel an, wo die sterblichen Überreste des Bab zur letzten Ruhe kommen sollten. Nachdem der Leichnam des Bab fast 60 Jahre heimlich von einem Ort zum anderen gebracht wurde um sie vor den Schiiten in Persien zu schützen, wurde er 1909 im Mausoleum am Karmel endgültig begraben.
Shogi Effendi, beauftragte den kanadischen Architekten William Sutherland Maxwell mit dem Bau des Schreins. Die Granit-Säulen ähneln Roms klassischer Architektur, die korinthischen Kapitele an das alte Griechenland, und die Bögen sind das orientalische Element.
Die Bahai-Gärten sind im klassischen persischen Stil angelegt und werden von den Bahai Volontären auf das sorgsamste gepflegt. Fast täglich werden die verblühten Geranien abgeknipst. In den 90-ziger Jahren wurden die 18 Terrassen vom Fuß zum Bergrücken des Karmels errichtet, 9 unterhalb und 9 oberhalb des Schreins. Architekt Farbiurz Sahba, bekannt durch den Lotustempel in Indien, entwarf diese Terrassen als hängende Gärten.
Die Terrassen erstrecken sich etwa einen Kilometer den Berg hinauf über eine Höhe von 225 Metern, mit einer Breite zwischen 60 bis 400 Meter. Die oberste Terrasse grenzt an die Louis Promenade, und am Fuß des Berges geht der Vorplatz vor der ersten Terrasse in die historische ehemalige Deutsche Templerkolonie über.
Auf dem Gelände befinden sich die Institutionen der Bahais: Haus der Gerechtigkeit (die höchste internationale Körperschaft der Bahais), Internationales Lehrzentrum, Internationales Archiv zum Studium der Heiligen Texte – alle erbaut im neo-klassizistischen Stil. Ferner sind hier auch die Ruhestätten des Baha’ullahs, Abdul-Bahas und ihrer nächsten Familienangehörigen.
Etwa 600 Bahais einschließlich der Volontäre, verwalten dieses Weltzentrum. Die Bahai-Anhänger kommen aus allen Nationen, ethnischen Gruppierungen, Kulturen, Berufen und sozialen oder wirtschaftlichen Klassen. Heute haben sie zwischen 6-8 Millionen Anhänger weltweit, und sind in etwa 200 Ländern vertreten.
Öffnungszeiten, Führungen und weitere Details sind auf der Website zu finden: http://www.ganbahai.org.il/en/
Schalom und herzlich Willkommen in meiner Heimat Israel.
Bin in Hamburg geboren und aufgewachsen, und lebe seit 40 Jahren im Heiligen Land der Christen und dem Versprochenem Land der Juden.
Es war eine Rückkehr in eine alte und neue Heimat für mich, ein faszinierendes und facettenreiches Land und Leben erwarteten mich hier. Nach Jahren im Kibbutz Snir im Finger von Galiläa und am Fuß der Golan Höhen, zog es mich in die quirlige Metropole Tel Aviv.
Seit 1998 bin ich staatlich geprü
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