Jerusalem, Israel

Der Garten Gethsemane am Ölberg

By Ushi Engel, independent tour guide in Israel

Kaum ein Ort und Name löst bei Christen so viele Emotionen aus wie Gethsemane – gerade jetzt vor Ostern. Der Garten Gethsemane liegt am Fuß des Ölbergs, gleich neben dem Kidrontal, östlich der Altstadt. Der Name leitet sich vom hebräischen Begriff Gath-Schmanim (Ölpresse) ab, denn in biblischer Zeit wurde hier das Öl für die Rituale am Tempel gewonnen. Eine Obstplantage bezeichnete man damals als einen Garten.

In der Zeit Jesus war dies ein Rastplatz zwischen dem Anstieg zum Tempel oder den Ölberg hinauf. Nach dem letzten Abendmahl geht Jesus mit seinen Jüngern – außer Judas, vom Zionsberg nach Gethsemane. Er weiß was auf ihn zukommt. Die vier Evangelisten berichten das  Jesus hier in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete, bevor die römischen Wachleute mit der Hilfe des Judas Ischkariot  und den Abgesandten des Sanhedrins Jesus verhafteten (Mt 26,36-56; Mk 14,32-52, Lk 22,39-46 und Jh 18, 1-11).

Auf dem Gelände der Gethsemane Kirche stehen einige uralte Olivenbäume, aber sie sind nicht aus der Zeit Jesus. Denn als die Römer im Jahr 70 n.Ch. die Stadt Jerusalem und den Tempel zerstörten, hatten sie zu diesem Zweck eine Rampe vom Ölberg zum Tempelberg gebaut, und dafür die Bäume abgeschlagen. Aber auch ein verbrannter oder gefällter Olivenbaum treibt schnell wieder aus, und somit sind die alten Bäume vermutlich die Nachkömmlinge aus der Zeit von Jesus.

Beim Anblick der Olivenbäume könnten Christen sich auch daran erinnern, dass sie ein Zweig des Judentums (der Stamm) sind.

Gegenüber dem Eingang ist ein weit größeres Areal des Gartens, das jedoch nur für Reisegruppen mit Feier der Messe oder Gottesdienstes zugänglich ist.

Etwas nördlich, gleich neben der Kirche des Mariengrabs liegt die “Grotte von Gethsemane”. In dieser Höhle verweilte Jesus mit seinen Jüngern und hier schliefen die Jünger als er sie zurück ließ. Jesus ging “einen Steinwurf weit” (Lk 22,41) um zu bitten, “laß den Kelch an mir vorübergehen, aber nicht mein, sondern Dein Wille geschehe” (Lk 22,42).

Am Ort des Gebets von Jesus steht die “Kirche aller Nationen”, auch “Kirche der Agonie”, “Todesangstbasilika” oder “Kirche von Gethsemane” genannt.
Nach einer byzantinischen und Kreuzfahrer-Kirche wurde die heutige Kirche von Antonio Barluzzi zwischen 1919-1924 gebaut.

 


 

About Ushi Engel, professional tour guide in IsraelProfile image of tour guide Ushi Engel
Schalom und herzlich Willkommen in meiner Heimat Israel. Bin in Hamburg geboren und aufgewachsen, und lebe seit 40 Jahren im Heiligen Land der Christen und dem Versprochenem Land der Juden. Es war eine Rückkehr in eine alte und neue Heimat für mich, ein faszinierendes und facettenreiches Land und Leben erwarteten mich hier. Nach Jahren im Kibbutz Snir im Finger von Galiläa und am Fuß der Golan Höhen, zog es mich in die quirlige Metropole Tel Aviv. Seit 1998 bin ich staatlich geprü
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