Die südlich von Jerusalem gelegene Festung mit dem Grab des Herodes war lange Zeit eine Art “Stiefkind” der National Parks Israels, aber in den letzten Jahren wandelte es sich zu einer sehr attraktiven Sehenswürdigkeit mit einer erstklassigen Aussicht über die Region.
Hier begann im Jahr 24 v.Ch Herodes der Große seine Palast-Festung oben auf dem Berg, und ein Gästehaus samt Teich am Fuße des Berges – schließlich konnte der paranoide Herodes seinen Gästen ja nicht trauen!
Da der 758 m hohe Berg von Jerusalem gut sichtbar ist und auch umgekehrt die Stadt in Sichtweite ist, errichtete Herodes sein Mausoleum an der Nordseite – schließlich wollte er ja auch nach seinem Tod noch vom jüdischen Volk gesehen werden. Der Berg, der aus der Entfernung wie ein Vulkan anmutet, wurde von Herodes künstlich geformt und hoch aufgeschüttet. Eine monumentale Steintreppe an der Nordseite führt nach oben.
Selbstverständlich wollte Herodes nicht auf römische Kultur verzichten und baute ein Theater auf halber Höhe, die königliche Loge mit Fresken dekoriert. Später errichtete Herodes am Theater sein Mausoleum.
Jahrzehnte später benutzten Rebellen im Jüdischen Krieg (66-70 n.Ch) dies als Widerstandsnest gegen Rom, die zusammen mit Massada den Aufstand fortführten – bis im Jahr 71 der Zeitrechnung die Römer das Herodion einnahmen. Das Wohnzimmer Herodes wurde von den Rebellen zur Synagoge umgebaut. Da sie sich an die jüdischen Rituale hielten, bauten sie eine Mikve (Ritualbad) in den ehemaligen königlichen Garten.
Die Bar Kochba Aufständischen (132-135 n.Ch) schlugen ein Tunnelsystem in das weiche Gestein, und bis zu 2000 Kämpfer hielten sich dort versteckt. Um den Bauschutt zu verstecken füllten sie teilweise die unterirdischen Zisternen des Herodes damit auf.
Der Archäologe Ehud Netzer hat das Herodion ausgegraben und es war sein Lebenswerk das Grab zu finden. Nachdem er über Jahrzehnte hinweg fast wortwörtlich jeden Stein umdrehte, entdeckte er im Mai 2007 drei Sarkophage, einer davon war der vom König Herodes des Großen der hier im Jahr 4 v.Ch begraben wurde. Allerdings waren die Sarkophage zerstört worden – vermutlich von den Zeloten im Jahre 66 n.Ch.
Tragischer Weise verunglückte Ehud Netzer bei einem Absturz neben dem Grab schwer und starb 25. Oktober 2010 im Jerusalemer Hadassah Krankenhaus. Aber die Ausgrabungen gehen unverändert weiter und sind noch nicht abgeschlossen.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nur bedingt möglich, und deshalb besser mit eigenem Transport. Der Besuch erfordert etwas “Geländegängigkeit” und ist nicht für stark Gehbehinderte geeignet. Vor dem Aufstieg sollte der sehr informative Film im Besucherzentrum angeschaut werden.
Die Tour sollte in folgender Reihenfolge durchgeführt werden: An den Rollsteinen vorbei zum Theater, und zum Grab Herodes, zurück zum Eingang der Bar Kochba Tunnel, bergauf durch die Tunnel, Besuch der Festung oben, Rundgang mit Aussicht und bergab über den Weg hinunter.
Oben angekommen erwartet Sie ein 360 Grad Panorama, mit dem Toten Meer und Jordanien im Osten, Jerusalem im Norden, Tekoa und Hebron im Süden, und Bethlehem im Nord-Westen.
Schalom und herzlich Willkommen in meiner Heimat Israel. Bin in Hamburg geboren und aufgewachsen, und lebe seit 40 Jahren im Heiligen Land der Christen und dem Versprochenem Land der Juden. Es war eine Rückkehr in eine alte und neue Heimat für mich, ein faszinierendes und facettenreiches Land und Leben erwarteten mich hier. Nach Jahren im Kibbutz Snir im Finger von Galiläa und am Fuß der Golan Höhen, zog es mich in die quirlige Metropole Tel Aviv. Seit 1998 bin ich staatlich geprü
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